Eine Zeit voller Kultur & Erfahrungen

Welche Möglichkeiten gibt es eigentlich für junge Menschen im Oberen Mittelrheintal? Diese Frage habe ich mir gestellt – und dabei Malte Hellwig getroffen. Sein Weg zeigt, dass die Zeit nach der Schule Raum für neue Erfahrungen bietet. Ein Freiwilliges Soziales Jahr ist dafür eine wertvolle Option für junge Menschen.

Malte nutzt diese Chance und verbringt sein FSJ beim Zweckverband mitten im Oberen Mittelrheintal. Eine tolle Möglichkeit, das Tal mit all seinen Facetten kennenzulernen und zu erkunden.

Malte Hellwig mit Maskottchen UWE

Maltes Weg zum FSJ

Malte ist 22 Jahre alt und kommt ursprünglich aus der Nähe von Paderborn. Er ist bei der Suche im Kulturportal zufälligerweise auf die FSJ-Stelle in Sankt Goarshausen aufmerksam geworden. Er hat sich bei mehreren kulturellen Einrichtungen beworben, aber die vielseitigen Aufgaben und die kulturelle Arbeit in der besonderen Landschaft haben ihn direkt angesprochen.

Seine Zeit beim Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal geht jetzt zwar schon bald zu Ende, aber die Erfahrungen und die schöne Zeit im Tal will er auf keinen Fall missen.

Arbeiten im Team – vielseitige Aufgaben

Ich treffe Malte für unser Kennenlernen in der Geschäftsstelle des Verbandes. Diese befindet sich mitten in St. Goarshausen, mit dem Zug gut erreichbar. Hier hat er seine FSJ-Stelle absolviert und war Teil eines Teams von ca. acht bis zehn Mitarbeitenden. Die Atmosphäre ist sehr herzlich, ich werde direkt von allen begrüßt und man merkt, dass Malte sich hier wohlfühlt.

Auch die Aufgaben, die Malte hier übernimmt, sind sehr vielfältig, berichtet er. Sie reichen von der Gestaltung von Plakaten über die Vorbereitung von Einladungen bis hin zur Planung und Organisation von Veranstaltungen. Es gibt immer etwas zu tun, und durch die abwechslungsreichen Tätigkeiten lernt er zahlreiche Orte und Menschen im Tal kennen.

In seinem FSJ erlebt Malte dadurch eine große Bandbreite an Aufgaben: Neben den regelmäßigen, wiederkehrenden Tätigkeiten wie der Erstellung von Infobroschüren ist er häufig in die Vorbereitungen für Veranstaltungen eingebunden. Er hat in seiner Zeit viel gelernt, eigenständig gearbeitet und wertvolle Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche erhalten.

Durch die vielen Veranstaltungen des Zweckverbandes kam er immer mal wieder in Kontakt mit Kommunalpolitikern – Begegnungen, die er als besonders spannend empfindet und die man nicht alle Tage hat, erzählt er mir begeistert. Ein vielseitiger Blick also ins gesamte Geschehen rund um das Obere Mittelrheintal.

Darüber hinaus wird sein Jahr durch gemeinsame Seminare mit anderen FSJlern ergänzt, zum Beispiel in Speyer – Erfahrungen, die seine Zeit beim Zweckverband nicht nur abwechslungsreich, sondern auch besonders bereichernd machen.

Bilder von Seminaren im Rahmen des FSJs

Unterwegs im Oberen Mittelrheintal

Vom Oberen Mittelrheintal und der schönen Landschaft hatte Malte im Voraus zwar schon ein paar Mal hier und da gehört, aber selbst vor Ort war er vor seiner FSJ-Zeit noch nie.

Während seiner Arbeit beim Zweckverband wohnt er in einer WG in Koblenz, schnuppert so also auch Stadtluft. Er ist im Tal sehr viel herumgekommen, hat viel erlebt, auch außerhalb der Arbeit. Gerne ist er mit seinem Hund am Rhein entlang spaziert und hat den schönen Ausblick genossen. Er war natürlich auch bei ein paar Burgen, zum Beispiel bei der Burg Rheinfels, und außerdem in einigen Ortschaften und Städten auf beiden Rheinseiten. Sein Highlight war aber auf jeden Fall die Loreley mit dem tollen, weiten Ausblick, was ich natürlich direkt verstehen kann.

Fotos von Maltes Ausflügen zur Loreley und zur Burg Rheinfels

Im Tal sind die Menschen immer sehr offen und herzlich, es gibt immer wieder viele kleine Begegnungen, die er schätzt und an die er sich gerne zurückerinnert. Auch Veranstaltungen hat er einige besucht, hier stach für ihn der Rhein in Flammen in Oberwesel besonders heraus. Die Musik, synchron zum Feuerwerk, war laut ihm einfach klasse. Langweilig wurde es Malte im Tal also definitiv nicht.

Auch Museen gibt es hier viele tolle, findet er. Er empfiehlt besonders das Museum in Boppard. Malte wirkt auf mich wie ein junger Mensch, der sich sehr für Kultur und Politik interessiert und eine tolle Möglichkeit hatte, diese Interessen beim Zweckverband einzubringen.

Ich habe Malte gefragt, was er an der Landschaft im Tal besonders schätzt. „Ich mag den Kontrast zwischen dem Rhein und den Bergen mit den zahlreichen Burgen. Das finde ich sehr besonders, das kenne ich aus meiner Heimat so nicht“, antwortet er begeistert.

Maltes Ausblick vom Loreleyplateau

Hoffnung auf Veränderungen und mehr Lebendigkeit

Die BUGA29-Flaggen sieht Malte im Tal sicherlich sehr häufig. Ich habe bei ihm nachgehakt, was er sonst so von den Vorbereitungen der Bundesgartenschau 2029 in der Region mitbekommt.

Die großen Veränderungen sieht man vermutlich erst in den nächsten Jahren durch die Bauarbeiten, erklärt er. Malte sagt, dass er bisher noch nicht allzu viel sieht, sich aber sehr auf die Veränderungen freut und besonders gespannt auf die Ausstellungsflächen ist. Hier findet er es äußerst interessant, zu sehen, wie sich Vorher und Nachher unterscheiden und die einzelnen Besonderheiten und Merkmale der Ortschaften herausgearbeitet werden. Er denkt, dass die BUGA29 die richtigen Impulse in das Tal bringt.

Eine Hoffnung hat Malte auf jeden Fall. Ihm ist sehr wichtig, dass alles lebendiger wird, mehr im Tal los ist. Ein Wunsch, den ich immer wieder an allen Ecken im Tal mitbekomme.

Zum Schluss ergänzt er noch, dass es toll wäre, wenn die Züge regelmäßiger und pünktlicher kommen, sodass man besser angebunden und zeitlich flexibler ist. Er freut sich auf die Generalsanierungen im Oberen Mittelrheintal. Dies kann ich nur bestätigen: Regelmäßigkeit und eine bessere Verlässlichkeit könnten hier einiges verbessern und langfristig auch für mehr Nachhaltigkeit sorgen.

Wohin Maltes Weg führt

Ich habe Malte Hellwig gefragt, ob er sich vorstellen kann, später einmal im Tal zu leben. Momentan sagt er, dass er es sich eher in größeren Orten oder Städten wie z. B. Boppard vorstellen kann.

Das FSJ beschreibt er als sehr spannend, vielseitig und auch spaßig. Weiterempfehlen würde er es somit auf jeden Fall. Ich denke auch, dass es besonders interessant für junge Menschen ist, die noch nie im Tal waren, da es so viel zu entdecken gibt. Malte berichtet, dass sein Nachfolger ebenfalls von weiter her kommt. Für ihn geht es jetzt erst mal in eine andere Region Deutschlands.

Nach Göttingen – da soll sein weiterer Weg in Richtung Politik gehen. Er erzählt mir begeistert, dass er während des FSJs dem ein oder anderen Kommunalpolitiker begegnet ist. Eine tolle Möglichkeit, einen Einblick zu gewinnen. Nach seinem Freiwilligen Sozialen Jahr beim Zweckverband tritt er nun direkt sein Studium in Richtung Politikwissenschaften an.

Warum das Tal jungen Menschen Chancen eröffnet

Durch mein Treffen mit Malte habe ich persönlich noch einmal deutlich gemerkt, welche tollen Möglichkeiten es im Tal gibt, um in die Kultur reinzuschnuppern. Sei es ein FSJ, zahlreiche Workshops und Veranstaltungen oder z. B. auch die kreative Rolle als BUGA-Bloggerin: Das Tal hält viele Chancen für junge Menschen bereit. Man lernt Orte, Menschen und Geschichten kennen, die einem vorher vielleicht gar nicht bewusst waren, und wird dadurch selbst ein Teil dieses lebendigen Miteinanders.

Junge Generationen bringen frische Ideen, Energie und Neugier mit – genau das, was eine Region wie das Mittelrheintal auf dem Weg zur BUGA29 braucht.

Malte startet nun in einen neuen Lebensabschnitt, und dafür wünsche ich ihm viel Erfolg! Danke, dass du mir von deiner FSJ-Zeit und deinen Gedanken erzählt hast, Malte.

Ich hoffe, dass viele weitere junge Menschen seinem Beispiel folgen – sei es mit einem FSJ in der Region oder auf ihrem ganz eigenen Weg, sich hier im Tal einzubringen und die Zukunft aktiv mitzugestalten.