Der Weingarten Eden

Die Landschaft des Mittelrheintals ist geprägt durch große Rebflächen, die teilweise kilometerweit den Hang bedecken. Nur ganz selten sieht man einmal vereinzelte, kleinere Rebflächen ohne direkten Anschluss. Eine davon hat es mir besonders angetan. Wie eine Briefmarke klebt dieser kleine Wingert innerhalb von dichtem Baum- und Buschbewuchs am Hang der Loreley und sieht, obwohl es keinen sichtbaren Zuweg gibt, gut gepflegt aus. Was ist das für ein geheimer kleiner Garten? Und wer kümmert sich um ihn?

Pflanzen erzählen Geschichten.

Thomas Merz

Ich bin durchgeschwitzt und staubig, als ich durch das Tor der Burg Sooneck trete und langsam in Richtung meines Zimmers stapfe. Eigentlich wollte ich nur ein bisschen was über Tiere wissen. Bekommen habe ich eine fünfstündige Wanderung über Stock und Stein, die retrospektiv betrachtet eine meiner interessantesten Erfahrungen hier am Mittelrhein sein würde. Auch deshalb erscheint dieser Text erst drei Monate später – ich hatte viel, viel zu transkribieren.

Geschichte 3D

Mark und Thomas am Wilhelm-Erbstollen

Wie digitales Kulturerbe entsteht Die Zeit hinterlässt ihre Spuren – das illustrieren besonders eindrucksvoll historische Gemäuer, die sich selbst überlassen sind. Wenn alte Pracht nicht am Schwinden gehindert wird, ist sie schnell verblasst. Denkmalpflege und Restauration wirken dagegen präventiv, aber nicht jeder Kunstschatz, nicht jedes historische Gebäude kann in seinem Zustand gehalten oder gar in… Geschichte 3D weiterlesen

Weinbau mit Gütesiegel – VPD-Winzer am Mittelrhein

VDP-Winzer verpflichten sich, ihre Weinberge umweltschonend zu bewirtschaften, 80 Prozent ihres Anbaus Gebietstypischen Rebsorten zu widmen, maximal 75 Hektoliter Wein pro Hektar zu produzieren (je höher die Qualitätsstufe, desto weniger), mindestens die Weine ihrer Ersten und Großen Lage sowie Eis- und Ausleseweine von Hand zu lesen und keine Großlagenbezeichnungen zu verwenden.
Am Mittelrhein gehören nur vier Weingüter dem VDP an – Lanius Knab in Oberwesel, Matthias Müller in Spay und die beiden Gründungsbetriebe Toni Jost und Ratzenberger.

Michael Apitz: Rheinromantik 2.0?

Michael Apitz

Wer den Mittelrhein besucht, kommt an einem Künstler nicht vorbei. Nein, ich meine nicht William Turner oder Carl Haag. Ich meine unseren Zeitgenossen Michael Apitz. Die markant-monochromen Werke des Wallufers und deren Reproduktionen säumen den Oelsbergpfad und hängen im Kulturhaus Oberwesel, sie zieren Weinhandlungen, Privathaushalte und sogar die Kaffeetassen der Generaldirektion Kulturelles Erbe. Apitz trifft einen Nerv – mit Landschaftsmalerei, die schon lange nicht mehr so en vogue ist wie zu Zeiten der Rheinromantiker. Wie macht er das?

Die Hechers – Eine ganz normale Burgfamilie

Seit jeher ist der Mensch neugierig, wie andere leben. Nicht umsonst sind Formate wie Big Brother, MTV Cribs oder Frauentausch so beliebt. Kürzlich haben auch die Hechers aus Trechtingshausen ihre Türen für eine „Roomtour“ geöffnet – nicht etwa, weil sie eine besonders extravagante Wohnung präsentieren, sondern vielmehr weil sie zeigen wollten, dass hinter den extravaganten Mauern, die sie ihr Eigen nennen „ganz normale Menschen“ leben.

Dr. Angela Kaiser-Lahme: Vermittlerin zwischen den Jahrhunderten

Ich treffe Kaiser Lahme, Leiterin der Direktion Burgen Schlösser Altertümer (kurz BSA), auf Festung Ehrenbreitstein, ihrem Amtssitz in Koblenz. Eine wache Frau mit herrlich schnellem, direktem Sprachduktus und offenkundig vorhandenem Humor, die mich nicht in die „offiziellen Räume“ ihres Büros komplementiert, sondern beschließt, dass es bei der Hitze eine viel bessere Idee sei, sich zu den Besucher*innen der Festung in den Biergarten zu setzen und eine Limo zu trinken.

Welterbepflege mit vielen Facetten

Foto (c) Felix Vollmer

Das Welterbe behält seinen Status nur, wenn es seine von der UNESCO als charakteristisch und erhaltenswert herausgestellten Merkmale pflegt, schützt oder – behutsam und denkmalgerecht – entwickelt. Eine knifflige, aber auch sehr spannende und vielseitige Aufgabe, der der 2005 gegründete Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal nachgeht.

„Heine lacht wahrscheinlich heute noch im Grab darüber.“

Im Gespräch mit Professor Stefan Neuhaus von der Uni Koblenz Ein „kurzer“ Blick in die literarisch-kulturhistorische Entwicklung der Loreley-Figur geht eigentlich nicht so recht – zu lange gibt es Geschichten um den gleichnamigen Felsen, zu oft wurde die schöne Frau, die wahlweise als Verlassene, Verführerin, Nixe oder Hexe auftritt, beschrieben und sogar um ihre Urheberschaft… „Heine lacht wahrscheinlich heute noch im Grab darüber.“ weiterlesen