Burg, BUGA und Bewegung

Ein Ort zwischen Geschichte und Zukunft.

Auf meiner Bucketlist stand auf jeden Fall noch, mindestens eine Burg im Oberen Mittelrheintal auch einmal von innen zu sehen. Im Tal sind aber tatsächlich viele Burgen für Tourist:innen gar nicht zugänglich – zumindest nicht von innen. Auf meiner Suche habe ich mir ein Gemäuer mit einem ganz besonderen Konzept ausgesucht: die Burg Reichenstein.

Über den Dächern des Rheins

Mit der RB26 fahre ich von Mainz nach Trechtingshausen, einem Ort, der auf den ersten Blick unscheinbar wirkt und nicht einmal einen einzigen Supermarkt hat. Aber ich habe ein Ziel, oberhalb des Ortes ragt die Burg Reichenstein über das Tal – eine Burg, wie man sie sich vorstellt, mit einem beeindruckenden Ausblick auf das umliegende Tal und den Rhein. Etwa zehn Minuten vom Bahnhof entfernt begrüßt mich das Schild des Burgaufgangs.

Der Fußaufgang führt mich immer weiter hoch, bis ich durch einen kleinen Durchgang zum Eingang der Burg gelange. Dort sehe ich Anlieferungen und beschäftigte Angestellte, aber ich muss erst einmal Halt machen und die ersten Fotos schießen. Es ist beeindruckend, ich fühle mich direkt in eine andere Zeit versetzt und das nur ein paar Minuten entfernt vom Rheinufer. Die Burg wirkt sehr einladend, mit all den Blumen und Lampen.

Vom Glücksfall zur Erfolgsgeschichte

An der Rezeption melde ich mich und berichte, dass ich einen Termin mit der Geschäftsführung der Burg Reichenstein, Katrin Gerwinat, habe. Das Servicepersonal führt mich in die Räumlichkeiten des Hotels und ein paar Minuten später kommt mir Frau Gerwinat strahlend entgegen.

In einem großen, schön gestalteten Raum, welcher Teil des Hotels ist, finden wir bei einer Tasse Tee einen Platz für unser Gespräch. Ich habe eine Menge Fragen an Frau Gerwinat mitgebracht, man redet ja schließlich nicht jeden Tag mit der Chefin eines so alten und beeindruckenden Gemäuers. Außerdem bin ich gespannt, wie ihre Sicht auf das Tal und die Entwicklungen dort ist und wie die Burg mit Veränderungen umgeht.

Katrin Gerwinat und ihr Mann, Till Gerwinat, haben vor zehn Jahren die Geschäftsführung der Burg Reichenstein übernommen. Dass die beiden die Burg übernehmen durften, war für sie ein wahrer Glücksfall und seitdem hat sich viel in den Mauern getan: Die Burg, beziehungsweise das gesamte Konzept, geht mit der Zeit.

Das Gespräch mit Katrin Gerwinat

Mit Frau Gerwinat habe ich mich über die Burg und alles, was dazugehört, sowie die BUGA29 und die Bewegung im Tal unterhalten. Es gab viel zu erzählen und zu erfahren, direkt merkte ich: Hier kennt sich jemand im Tal aus! Also drückte ich spontan schnell auf den Aufnahme-Button. Hört gerne einfach selbst rein! Hier könnt ihr unser Gespräch ganz roh mitverfolgen.

Danke, dass ihr reingehört habt!

Was ich aus dem Besuch mitnehme

Das Gespräch hat mir noch einmal eine interessante und teils neue Perspektive auf das Tal gegeben. Eine Burg kann viel mehr sein als ein altes Gemäuer – sie bietet so viele Möglichkeiten, einen Ort für Gäste und Veranstaltungen zu schaffen und gleichzeitig das Gebäude zu erhalten. Meiner Meinung nach ist die Burg Reichenstein ein Paradebeispiel dafür, wie Kulturgut zugänglich und erhalten werden kann.

Die Burg Reichenstein symbolisiert natürlich Rheinromantik, kombiniert diese aber mit einem modernen Konzept für Jung und Alt. Ein toller Beitrag für Tourist:innen, aber definitiv auch für Locals aus der Umgebung.

Katrin Gerwinat hat meiner Meinung nach eine realistische Sicht auf das Tal und mir damit gezeigt, dass es wichtig ist, mit der Zeit zu gehen und an Veränderungen dranzubleiben.

Mein Fazit ist: Veränderung ist im Oberen Mittelrheintal wichtig und essenziell, um das volle Potenzial der Region auszuschöpfen, aber es gibt auch einige Aspekte, die funktionieren. Diese dürfen auch so bleiben; alles Weitere kommt dazu.

Danke, Frau Gerwinat, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mehr über die Burg zu erzählen und dass ich Sie besuchen durfte! Ich wünsche Ihnen und der Burg Reichenstein alles Gute und eine tolle weitere Entwicklung – ich werde diese auf jeden Fall mitverfolgen.

Danach war ich natürlich noch im Burg-Museum vor Ort. Wenn ihr mehr über das erwähnte Museum der Burg erfahren möchtet, schaut gerne demnächst nochmal bei einem neuen Blogbeitrag vorbei. Dort berichte ich euch dann von meinem dortigen Besuch im Museum der Burg Reichenstein und meinem Gang durch das alte Gemäuer.

Ein paar Behind-the-Scenes und persönliche Eindrücke in Bezug auf die Burg findet ihr bei Katrin Gerwinats eigenem Instagram-Account. Außerdem könnt ihr hier die Veränderung des Winzerhofs Ross & Rose mitverfolgen.