Mittelalter trifft auf KI.

Ein Besuch bei FLORAFORGE im TinyHaus der BUGA29.

Im Rahmen des Events war ich zwei Tage gemeinsam mit der BUGA29 auf dem Rheinland-Pfalz-Tag 2025 in Neustadt an der Weinstraße unterwegs.

Zwischen den vielen Ständen und Eindrücken auf dem RLP-Tag 2025 bin ich im TinyHaus der BUGA29 auf ein ganz besonderes Projekt gestoßen: FLORAFORGE.

Digitale Pflanzen, Künstliche Intelligenz, historische Ästhetik – und jede Menge kreative Energie. Die Installation der Mainzer Studierenden hat mich sofort fasziniert und neugierig gemacht.

Hinter der Installation FLORAFORGE steckt ein Team von Studierenden der Hochschule Mainz aus dem Studiengang Zeitbasierte Medien. Ich habe mit ihnen gesprochen – über KI, Pflanzen, Teamarbeit und die Kraft gemeinsamer Gestaltung.

WER SEID IHR?

„Wir sind ein kleines Team von Studierenden der Hochschule Mainz im Studiengang Zeitbasierte Medien. Im Studium haben wir verschiedene Schwerpunkte gesetzt, darunter UX/UI-Design, Animation, Künstliche Intelligenz und Interaktive Projekte.“

Die Studierenden Agnes, Colin, Oliver und Berit waren die ganze Zeit anwesend und berichteten mit Freude über ihr Projekt. Die Installation hat perfekt zum Stand der BUGA29 gepasst, immer wieder entwickelten sich tolle Gespräche und begeisterte Gesichter waren zu sehen.

WAS HABT IHR IN KOOPERATION MIT DER BUGA GEMACHT?

Die BUGA29 hat uns eingeladen, unser Projekt in ihrem TinyHaus auf dem RLP-Tag 2025 in Neustadt an der Weinstraße auszustellen. Hier können Besuchende selbst eigene individuelle Pflanzen gestalten, welche dann durch unser selbst trainiertes KI-Modell in den markanten Holzschnitt-Stil des „Gart der Gesundheit“ aus dem 15. Jahrhundert verwandelt werden. Diese individuellen Pflanzen wachsen dann in unserem digitalen Garten an der Ausstellungswand, wodurch ein einzigartiges, gemeinschaftliches und immer weiter wachsendes Kunstwerk entsteht. Zudem konnten alle Besuchenden ihre selbst kreierte Pflanze ausdrucken und mit nach Hause nehmen.“

WAS HABT IHR AUS DEM PROJEKT GELERNT?

Wir konnten mit dem Projekt viel Neues lernen. Von Projektplanung und Management, über neue Technikkenntnisse bis hin zu vielen neuen Bekanntschaften und Freundschaften. Zudem gab uns die Ausstellung beim RLP-Tag die Möglichkeit, Eindrücke und direktes Feedback von den Besuchenden zu sammeln, um unser Projekt in Zukunft noch besser zu gestalten.“

Die schönen Blumenkarten konnte jeder mit nach Hause nehmen und so ein bisschen BUGA-Feeling nach Hause tragen.

WAS BEDEUTET DIE BUGA FÜR EUCH PERSÖNLICH?

Die Zusammenarbeit mit der BUGA hat den Studierenden viel Freude bereitet. Auf die Frage antworteten sie:

Agnes: „Pflanzen, Vielfalt und Gestaltung“
Berit: „Pflanzen“
Colin: „Natur, Design und Inspiration“
Oliver: „Faszination von Pflanzen in Form von Ästhetik, Vielfalt und Freude an der Natur.“

All diese Begriffe spiegeln sich ebenfalls in der Installation der Mainzer Studierenden wider. FLORAFORGE zeigt eindrucksvoll, was entstehen kann, wenn junge Kreativität auf einen offenen Raum für Gestaltung trifft. Die BUGA bietet genau diesen Raum: für neue Ideen, gemeinsames Lernen und inspirierende Begegnungen. Sie bringt Menschen zusammen, die gemeinsam die Zukunft gestalten wollen.

Aus den vielfältig gestalteten Blumen wächst im Inneren des TinyHauses eine farbenfrohe, ständig wachsende Projektion, die Besucherinnen und Besucher begeistert.

WAS IST DAS ZIEL EURER INSTALLATION UND WAS ERHOFFT IHR EUCH DURCH DIE UMSETZUNG DES PROJEKTES?

„Das Ziel unserer Installation und der gesamten Ausstellung ist es, das mittelalterliche Kräuterbuch, den „Gart der Gesundheit“, neu zu entdecken und aus der Vergessenheit zu holen. Mit unserem Projekt wollten wir ein Erlebnis schaffen, das Emotionen auslöst und lange im Gedächtnis bleibt. In Zukunft wollen wir mit unserem vollendeten Projekt auch auf Pflanzensterben und die Wichtigkeit von Artenvielfalt aufmerksam machen.“

WIE HAT EUCH DIE BUGA29 BEI EUREM PROJEKT INSPIRIERT?

„Die BUGA29 hat uns nochmal gezeigt, wie viel Potenzial in unserem Projekt steckt. Sie hat uns motiviert, es weiterzudenken und das volle Potenzial auszuschöpfen. Die positiven Reaktionen und Gespräche haben uns neue Perspektiven eröffnet. Wir konnten direktes Feedback sammeln und uns als Team weiterentwickeln.“

WIE HAT DAS PROJEKT EUREN BLICK AUF KÜNSTLICHE INTELLIGENZ VERÄNDERT?

„Das Projekt hat unseren Blick auf Künstliche Intelligenz nicht wirklich verändert. Wir haben KI schon immer als ein Tool und eine Möglichkeit gesehen. So ist KI in unserem Projekt ein Helfer, um Menschen eine Freude zu machen und jedem die Möglichkeit zu geben, Teil dieses Kunstwerks zu werden.“

Die Gäste begegneten den Begriffen KI und Malen ganz unterschiedlich. Manche lehnten erst dankend ab mit den Worten, dass sie nicht zeichnen könnten oder kritisch gegenüber KI eingestellt seien. Als dann die Erklärung folgte, dass dies gar nicht nötig sei und sie das TinyHaus betraten, waren sie ganz begeistert von den entstehenden Kreationen und verließen strahlend mit ihrer Karte in der Hand das BUGAmobil.

Meiner Meinung nach zeigt das Projekt auf eindrucksvolle Weise, wie vielfältig, innovativ und freudebringend KI jenseits von ChatGPT & Co. eingesetzt werden kann und wie sich Menschen dafür auf kreative Weise begeistern lassen. Gleichzeitig bietet es eine wertvolle Gelegenheit, kreativen Projekten mehr Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit zu verschaffen.

WAS WAR EUER SCHÖNSTER MOMENT WÄHREND DER UMSETZUNG?

„Am schönsten bei der Umsetzung war es, das Projekt wachsen zu sehen. Jede Idee, die eingebracht wurde, und jedes Problem, das es zu lösen gab, haben das Projekt zu etwas komplett Neuem und Einzigartigem gemacht.
Bei der Ausstellung am RLP-Tag war es für uns besonders bereichernd, die Freude von sowohl jüngeren als auch älteren Besuchenden zu beobachten, als sie ihre eigene Pflanze erschaffen und an der Wand erstrahlen sehen konnten. Vor allem haben uns auch die Kinder viel Freude bereitet, die gar nicht mehr aufhören wollten, Pflanzen zu erschaffen und immer wieder in das TinyHaus gekommen sind.“

An den Veranstaltungstagen zog das TinyHaus zahlreiche Gäste an, die die Gelegenheit nutzten, ihre eigenen kleinen Kunstwerke zu kreieren. Eine willkommene, kreative und vor allem moderne Abwechslung zu den klassischen Infoständen.

Die Begeisterung der Kinder war dabei eines der schönsten Erlebnisse. Viele von ihnen kamen immer wieder zurück und ließen mit leuchtenden Augen neue digitale Blumen entstehen.

Doch die Faszination reichte weit über die jüngsten Besucherinnen und Besucher hinaus: Gäste aller Altersgruppen nutzten begeistert die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden.

Dabei fügte sich FLORAFORGE harmonisch in das blühende und lebendige Ambiente des BUGA29-Standes ein – ein Ort voller Farben, liebevoller Details und kreativer Eindrücke. Das TinyHaus wurde so zu einem lebendigen Treffpunkt, an dem sich Verweilen, Gestalten, Informieren und persönlicher Austausch auf ganz natürliche Weise verbanden.

WIE GEHT ES JETZT MIT EUREM PROJEKT WEITER?

„Schon seit Anfang an wurde das Projekt als Teil einer Ausstellung entwickelt, die ab dem 07. Mai im Naturhistorischen Museum und Gutenberg Museum in Mainz zu sehen sein wird. Hierfür werden wir an dem Projekt weiterarbeiten und es durch zusätzliche Aspekte erweitern. Darüber hinaus streben wir noch weitere Verwertungen unserer Installation an. Es bleibt spannend!“

ZUM SCHLUSS EIN SCHÖNER GEDANKE VON PROF. ANJA STÖFFLER:

„Wenn das Mittelalter auf moderne Technologien trifft, entsteht etwas ganz Besonderes: Ein gemeinschaftliches Kunstwerk aus Fantasie, Gestaltung und digitalem Wandel. FLORAFORGE zeigt eindrucksvoll, wie kreativ und sinnlich Künstliche Intelligenz eingesetzt werden kann – und gibt einen berührenden Vorgeschmack auf die Ausstellung Flora, die ab dem 7. Mai 2026 in Mainz zu sehen sein wird.“

Die gesamte Ausstellung „flora – Wenn aus Wurzeln Wunder wachsen“ findet ihr mit noch weiteren Studierendenprojekten ab dem 07. Mai 2026 im Gutenberg-Museum und im Naturhistorischen Museum in Mainz.

Das Studierendenprojekt zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial in der Zusammenarbeit zwischen jungen Menschen und der BUGA29 steckt. Mit ihrem offenen und kreativen Rahmen bietet die Bundesgartenschau 2029 nicht nur Raum für frische Ideen, sondern auch wertvolle Entwicklungsmöglichkeiten, besonders für Studierende und Hochschulen. Ein sichtbarer Gewinn für beide Seiten!